ist eine relativ junge psychotherapeutische Methode, die von Laurence Heller aus dem Somatic Experiencing (SE nach Peter Levine) heraus entwickelt wurde. Während sich SE vorwiegend mit sog. Schocktraumen beschäftigt, ist NARM ein umfassender Ansatz, um mit sog. Entwicklungstraumen zu arbeiten.
Unter Entwicklungstraumen verstehen wir früh einsetzende chronische Frustrationen bzw. Verletzungen unserer kindlichen Bedürfnisse. Diese Bedürfnisse sind je nach Alter unterschiedlich und umfassen nach Heller gemäß unserer genetisch veranlagten Entwicklungsabfolge chronologisch vorwiegend Bedürfnisse nach Kontakt (sehr früh, ca. 0-6 Monate), Einstimmung, Vertrauen, Autonomie und Liebe/ Sexualität (Vorschulalter). Je nach Alter/ Entwicklungsstufe treffen uns Verletzungen in einer Phase mit einem jeweils anderen dominierenden Grundbedürfnis. Wir entwickeln dadurch an die jeweilige Entwicklungsstufe und seine Entwicklungsaufgaben angepasste Strategien, wie wir trotz der widrigen Umstände unser Überleben sichern (Überlebensstrategien). Diese Strategien und Anpassungsmuster machen in unserer kindlichen Erfahrungswelt durchaus Sinn (kein Kind kann es sich leisten, seinen Eltern nicht gefallen zu wollen, d.h. die Bindung zu verlieren), schneiden uns aber gleichzeitig von unserer Lebendigkeit und Verbundenheit ab und verzerren unsere Selbstwahrnehmung jeweils in einem spezifischen Sinn; wir empfinden uns z.B. als Last, als "zu viel", als "falsch" und entwickeln (oft unbewusste!) Scham- und Selbsthass- Gefühle. Auch bestimmte Grundüberzeugungen, wie wir unser Leben bewältigen sollten, gehören zu diesen jeweiligen Überlebensstrategien. Unter Entwicklungstraumen fallen auch Bindungstraumen und alle Arten des emotionalen oder körperlichen Missbrauches.
NARM bietet hier eine Methode zur Traumaheilung , die das achtsame Bewusstsein im Hier und Jetzt stärkt und damit die Fähigkeiten zur Selbstregulation fördert und die Entwicklung eines gesünderen Selbstbildes ermöglicht. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf dem gegenwärtigen Erleben, dem Zugang zur eigenen Lebenskraft sowie dem sorgfältigen Erarbeiten des eigenen Entwicklungswunsches; dabei wird die Belastung der Vergangenheit nur unter dem Aspekt bearbeitet, inwieweit uns die alten Lernerfahrungen bzw. die aus den misslichen Umständen entwickelten, in der Kindheit durchaus sinnvollen Überlebensstrategien und alten Muster noch heute in unserer Selbstverwirklichung behindern und uns von unserer eigenen Lebendigkeit und Kontaktfähigkeit abschneiden.
Die NARM- Methode bezieht stark den Körper in seinem Spürbewusstsein mit ein, ist ressourcenorientiert, betont unsere Stärken, Fähigkeiten und Resilienz und verbessert die Regulierungsfähigkeit unseres Nervensystems. Dysfunktionale Anteile i.S. von selbstauferlegten Ge- und Verboten und Limitierungen bzw. Anpassungsstrategien werden bewusster. Darunter fallen auch Verzerrungen unserer Wahrnehmung.
In einem gelingenden Therapieverlauf können wir in Bezug auf unsere oben aufgeführten Grundbedürfnisse nachreifen, wodurch wir uns mehr als Akteure unseres eigenen Lebens und weniger als Opfer der Umstände oder der "bösen anderen" begreifen lernen. Identitätsverzerrungen einschließlich Scham, Selbsthass, reduziertes Selbstwertgefühl werden zunächst bewusster und können sich allmählich auflösen. Die Fähigkeit sich zu verbinden, mit sich selbst, mit anderen, wächst und wir fühlen uns lebendiger.