Verhaltenstherapie (VT), tiefenpsychologisch fundierte Therapie (TP), Pesso-Therapie
Theorie über die
menschliche Entwicklung:
- Jeder Mensch wird geboren mit bestimmten Grundbedürfnissen (nach Pesso: Platz, Nahrung, Schutz, Unterstützung, gute Grenzen). Das Wissen, wie eine stimmige Antwort auf diese Bedürfnisse erfolgen soll, trägt jeder von uns als genetisch angelegtes Wissen in sich.
- Werden unsre von diesen Bedürfnissen gesteuerten Impulse von unseren frühen Bezugspersonen in ausreichend guter Weise beantwortet, so entwickeln wir Sicherheit, Urvertrauen und können all unsere oft widersprüchlichen Impulse als zu uns gehörig empfinden und bejahen.
- Bleibt dagegen eine ausreichend gute Antwort aus, so tragen wir in diesem Bereich "Narben" davon. Manche Gefühle erleben wir als bedrohlich oder verboten. Unsere Erfahrungen, wie die Welt "ist", d.h. wie wir sie erlebt haben, werden in uns gespeichert wie eine Art "Brille", durch die wir die Welt sehen oder als "Landkarte", mit deren Hilfe wir uns im Leben orientieren.
- Diese unbefriedigten Bedürfnisse überleben in uns in Form von unbefriedigten Sehnsüchten, und wir sind im Heute ständig auf der Suche nach Menschen, die uns jetzt geben, was wir damals vermisst haben. Wir suchen also beispielsweise in der Ehefrau endlich die Fürsorglichkeit, die wir an unserer eigenen Mutter vermisst haben. Damit sind unsere realen heutigen Beziehungen überfrachtet mit Bedürfnissen, die historisch gesehen anderswo hingehören, und Enttäuschung ist hier vorprogrammiert.
- Darüber hinaus tragen viele von uns "Narben" in der Weise davon, dass wir als Kinder gespürt haben, dass es unseren Bezugspersonen selbst nicht gut ging, etwa weil sie geliebte Bezugspersonen verloren hatten oder ungerecht behandelt worden waren. Kinder haben nach Pesso einen ausgeprägten "Sinn für Gerechtigkeit". Sie werden deswegen instinktiv versuchen, diese "Löcher" im Generationengefüge auszufüllen, indem sie (zu) früh Verantwortung übernehmen. Damit können sie aber in vielen Bereichen selbst nicht ausreichend Kind sein. Dieses Konzept nennt Pesso "holes in roles".
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